Vor der IPW 2023 in SAN ANTONIO wollte ich mir einen mir damals noch relativ unbekannten Teil der USA anschauen. Von DALLAS ging es nach OKLAHOMA, weiter nach NEW MEXICO und zurĂŒck nach TEXAS. Es war eine wunderschöne Reise durch so verschiedene Landschaften aber auch tollen Begegnungen und vielen neuen Erkenntnissen. Ich genieĂe diese Raodtrips zusammen mit meiner Frau. Wir sind auf diesen Reisen immer bereit, die Route zu Ă€ndern oder irgendwo einen unvorhergesehenen Stopp einzubauen. Ganz wie es die Situation verlangt.
Dieser Reisebericht ist natĂŒrlich vollkommen subjektiv, wir haben die Reise nach unseren Vorstellungen gemacht. NatĂŒrlich auch bedingt, dass ich in relativ kurzer Zeit, viel sehen will. Daher soll er kein MaĂstab fĂŒr Ihren nĂ€chsten Roadtrip sein. Der Bericht soll nur aufzeigen, was man alles machen kann. Es werde auch immer wieder Tipps eingebaut sein, die fĂŒr Sie nĂŒtzlich sein können. Diese sind dann extra markiert. So, und nun geht es los.
Begleiten Sie uns auf diesem Raodtrip von Dallas,Texas nach Oklahoma, New Mexico und zurĂŒck nach San Antinio, Texas
UNSERE TAGESETAPPEN
DIE ANREISE NACH DALLAS
FĂŒr unsere Anreise wĂ€hlten wir die British Airways. Einerseits ist der Preis okay, die Flugzeiten gut und andererseits wollte ich wieder einmal mit einem A380 fliegen. Ăber den Flug von Wien nach London gibt es nichts zu berichten, auĂer dass nach einem Durchstart die ĂŒblichen Runden ĂŒber SĂŒdenglang angesagt waren.
Der Flug nach Dallas
PĂŒnktlich hob unsere Maschine von Heathrow ab und dann hatten wir langweilige 10 Stunden vor uns. Weder ZunĂ€chst war das Flugwetter schön, der Blick auuf Irland von oben war toll. Dann aber lag alles unter einer dichten Wolkendecke. Da auch das Entertainment - Programm sehr mangelhaft war, entschied ich mich zum Dösen. Erst als wir ĂŒber doe GroĂen Seen flogen, öffnete sich der Himmel. Jetzt konnte ich die Sicht auf den Mittleren Westen - Illinois, Missouri ,Arkansas und Oklahoma - genieĂen. PĂŒnktlich um 17.10 landete das Flugzeug in Dallas/Fort Worth.
Der erste Tag in Dallas
Nach einem typisch amerikanischen FrĂŒhstĂŒck, Bagel mit Cream-Cheese, geht es nach Downtown Dallas. Das erste Ziel von heute ist das Kennedy Memorial. Wir parken in der J.F. Kennedy Garage und von dort geht es zum Memorial. Es erinnert an das Attentat vom 22.11.1963. Na, ja. Gleich gegenĂŒber ist die Founders Plaza, wo das erste Haus von Dallas steht, die BlockhĂŒtte von John Neely Bryan, dem GrĂŒnder von Dallas.
Von hier sind es nur wenige Schritte zum "6th Floor Museum". In diesem Museum, das im 6.Stock des GebĂ€udes ist, von dem aus Lee Harvey Oswald den PrĂ€sidenten erschoĂ. Es ist genau in dem Stockwerk, vom dem aus geschossen wurde.
Das Museum
Hier im 6. Stock der ehemaligen Buchhandlung, in der Oswald gearbeitet hat, ist alles ausgestellt, was mit dem Attentat in Zusammenhang steht. Viele Dokument und Fotos von damals, durch die man viel ĂŒber den Ablauf der Geschehnisse erfĂ€hrt. Der Platz, von dem aus Oswald auf Kennedy 3x schoĂ ist noch so, wie er damals war. Ein Versteck, gebildet durch Kartons. Alles ist sehr interessant, aber es erklĂ€rt einiges, aber wirft zugleich wieder Fragen auf. Ich möchte hier nicht nĂ€her darauf eingehen. Jeder der die Geschichte kennt und auch hier war, muss sich seine eigene Meinung bilden. Klar ist nur, das wirklich vieles ungeklĂ€rt ist und viele Fragen offen sind.
Dallas Tag 2
Was wĂ€re Dallas ohne den Besuch der wohl berĂŒhmtesten Ranch der Fernseh-Geschichte. Die Southfork Ranch aus der Serie "Dallas" steht heute auf dem Programm. Die Fahrt dorthin fĂŒhrt uns in eine noble Wohngegend im Norden der Stadt, etwas mehr als 30km von unserem Hotel entfernt. Vorbei an wunderschönen Villen und Landsitzen kommen wir zur Abzweigung N.Murphy Rd, wo nach einem Kilometer das bekannte Einfahrtstor zur Southfork Ranch ist. ZunĂ€chst muss man zum Visitor Center, wo man die Karten fĂŒr die FĂŒhrung kauft. TIPP: Bestellen Sie die Eintrittskarten vorab ĂŒber uns, sonst kann es sein, dass Sie an Ihrem Wunschtag keine Karte bekommen.
Das Visitor Center mit dem Museum
Wir haben das so gemacht, daher konnten wir gleich zu unserem gebuchten Termin zuallerst ins Museum. In diesem kleinen Museum sieht man alles, was irgendwie mit der Serie in Zusammenhang steht. Requisiten, KostĂŒme, DrehbĂŒcher und viele, viele Fotos. Man schlendert durch die SchaurĂ€ume und findet das eine und das andere Schmankerl. Aber im Grunde ist es nur die Vorberitung auf die Besichtigung der Ranch. Am Ende kommt man ins Freie zu einem Warteplatz, von wo man mit einem Traktor mit ĂnhĂ€nger abgeholt wird und zum sehr nahegelegenen Ewing Haus kutschiert wird. Auf die Frage eines Kindes an ihre Mutter, warum man das kurze StĂŒck nicht gehen kann, kam die Antwort "Wir sind in Texas, da geht man nicht, da fĂ€hrt man"
Auf nach Oklahoma
Heuet verlassen wir Dalls und fahren nach Norden in den Bundesstaat Oklahoma. Auf der I35 verlassen wir die Stadt fahren zunĂ€chst eine ganze Weile durch den GroĂraum Dallas. Schön langsam beginnt sich die Landschaft zu verĂ€ndern. Es wird zusehends grĂŒner und hĂŒgeliger. Leider ist das Wetter noch immer nicht besonders. Nach knapp einer Stunde ĂŒberqueren wir die Grenze zu Oklahoma und kurz darauf taucht ein mehr als merkwĂŒrdiger GebĂ€udekomplex auf. Das wollten wir uns genauer ansehen und fuhren hin.
WinStar World Casino
Als wir hinkamen, sahen wir, das es das WinStar World Casino ist. Es ist das gröĂte Spielcasino der Welt und ist im Besitz der Chickasaw Indianer. Aber es ist nicht nur das gröĂte Casino, es ist sicher auch das abscheulichste der Welt. Vollkommen geschmacklos hat man hier ein weltberĂŒhmtes GebĂ€ude an das andere angebaut, zu einem durch und durch hĂ€sslichen Komglomerat. So schlieĂt das römische Colloseum direkt an den Dogenpalast an. Die britischen Houses of Parliament sind neben dem Madrider Prado usw. So wie sich der Amerikaner die weite Welt vorstellt. Uns war es auf jeden Fall nur ein paar Fotos wert.
Is this the way to Amarillo
HartnĂ€ckig hĂ€lt sich das schlechte Wetter, aber der Regen ist vorbei und es soll besser werden. Nach dem FrĂŒhstĂŒck fahren wir zum Elk City Museum Complex. Hier sind einige Museen vereint. Wir schauen uns das Route 66 Museum und da Old Town Museum an. Das Route 66 Museum ist etwas enttĂ€uschend. Es ist eher eine Hommage an die Menschen, die an der Route gelebt, gearbeitet und hier gefahren sind. Aber trotzdem einen Besuch wert.
Das Old Town Museum ist ein ganz kleines Freilichtmuseum. Man sieht hier HĂ€user aus alten Zeiten, wie sie in den kleinen Orten ĂŒblich waren. Einen Saloon, GeschĂ€fte, WohnhĂ€user usw. Ein netter kleiner Rundgang.
Auf nach Texas
Wir verlassen Elk City und nach einiger Zeit auch die Route 66, Wir wollen ein bisschen die Gegend abseits der Route und der Interstate erkunden. Beide verlaufen hier parallel zueinander. Bei Syre biegen wir ab und cruisen durch die vollkommen flache Gegend. Eigentlich ist es ziemlich öde. Aber dann sehen wir von weitem eine groĂe Bison-Herde. NatĂŒrlich eingezĂ€unt auf einer groĂen Weide, aber trotzdem ein imposanter Anblick. Sie kommen sogar neugierig zum Zaum, um uns nĂ€her zu betrachten.
Die Route 66 nach Albuquerque
Endlich wieder strahlender Sonnenschein und blauer Himmel. FrĂŒhstĂŒcken und ab auf die Route 66 bis zum ersten Highlight, der "Cadillac Ranch". Knapp 20km auĂerhalb von Amarillo stehen die buntbemalten Cadillacs in Reih und Glied fest in der Erde vergraben. Eigentlich werden die Vehikel nur mehr von den unzĂ€hligen Farbschichten zusammengehalten.
Wir treffen eine groĂe Gruppe hollandische Biker, die die gesamte Route fahren. Alles sehr lockere Typen, ein paar stellen sich vor die Autos und beginnen laut und mit Begeisterung "Is this the way to Amarillo" zu singen. Noch ein paar Fotos und es geht weiter
Wir erreichen die Mitte
Von der Cadillac Ranch fahren wir auf die I40, den diese ist hier die Route 66. Nach ca. 60km fahren wir von der Interstae ab, den nun gibt es wieder ein StĂŒck "Historic Route 66" Nach ein paar Kilometern ist es dann so weit. Wir erreichen den "Midpoint" der Route 66. Von hier sind es jeweils 1139 Meilen bis Chicago im Osten und Los Angeles im Westen. Hier treffen wir auch wieder auf die NiederlĂ€nder. Leider wird das Midpoint Cafe gerade renoviert, daher kein Kaffee, sondern nur viele, viele Fotos.
Ab in den SĂŒden
Wir haben beschlossen, nicht mehr weiter auf der Route 66 nach Westen zu fahren. Uns lockt der SĂŒden von New Mexico. Vor allem aber auch, weil dieser Teil fĂŒr mich noch Neuland bedeutet. Mit ein Grund, wenn nicht ĂŒberhaupt ausschlaggebend sind die Bilder, die ich vom White Sands National Monument gesehen habe. Aber nicht nur die White Sands, auch viele andere Schönheiten New Mexicos werden wir auf dem heutigen TeilstĂŒck, das uns bis Las Cruces fĂŒhrt sehen.
Ein Abstecher nach Texas und dann nach Carlsbad
Nach einer angenehmen Abend in Las Cruces und einem guten FrĂŒhstĂŒck im Hotel brechen wir auf und es geht zur Grenze nach Mexico, nach El Paso. Auf der HĂ€lfte der gut 75km langen Strecke kommen wir wieder nach Texas und bald darauf nach El Paso. Zusammen mit der Schwesterstadt auf der anderen Seite der Granze und des Rio Grande, Ciudad Juarez, leben hier ca. 2 Mio Menschen. FĂŒr die Wirtschaft ist El Paso einer der wichtigsten GrenzĂŒbergĂ€nge nach Mexico.
Wir machen nur einen kurzen Abstecher in die Stadt, viel an SehenswĂŒrdigkieten hat die Stadt nicht zu bieten. Die Attraktionen von El Paso sind alle mehr oder minder auĂerhalb der Stadt, wie Franklin Mountain State Park oder der Wyler Aerial Tramway State Park. Nach einer Stadtrundfahrt wollen wir aber zu einer etwas kuriosen Attraktion der Stadt, der Casa de Acuzar, oder auch House of Sugar genannt. Rufino Loya, ein pensionierter Levi Strauss-Mitarbeiter aus El Paso versprach seiner Frau, ihr etwas Schönes zu bauen, und das Ergebnis ist eine unglaublich detailreiche Reihe von Zementdekorationen rund um sein Haus, das den Namen Casa de Azucar oder Zuckerhaus erhielt.
Nach Pecos und zum Big Bend National Park
Nach einem erholsamen Aufenthalt geht es heute in den SĂŒden zurĂŒck nach Texas. Bis zur texanischen Grenze sind es 140 km und die Landschaft ist mehr oder weniger öd. Das wir im Land des ĂlÂŽs sind sieht man an den vielen Ălpumpen links und rechts der Strasse. Ab der texanischen Grenze Ă€ndert sich ... nichts. AuĂer dass die Ălpumpstationen mehr werden und der LKW - Verkehr mit BohrgestĂ€nge und TanklastzĂŒgen immer mehr zunimmt. Kerzengerade fĂŒhrt die US 285 immer weiter in den SĂŒden.
Aber auch die lÀngste Gerade und die ödeste Landschaft haben einmal ein Ende und wir nÀhern uns unserem ersten Ziel, der Stadt Pecos.
Der Big Bend Nationalpark
Nach einer wirklich tollen Nacht steht heute ein weiteres Highlight unserer Reise auf dem Programm, der Big Bend Nationalpark. Der Big-Bend-Nationalpark ist einer der artenreichsten Nationalparks Nordamerikas und entzĂŒckt durch seine atemberaubenden Landschaften. Er befindet sich an der Grenze zu Mexico und ist einer der am wenigsten besuchten Nationalparsk der USA. Viele sagen, Gott sei Dank und dem stimme ich zu. Hier sind nie so viele Menschen wie in anderen bekannten Nationalparks.
Der Big - Bend ist eine Kombination aus WĂŒste, Gebirge und dem mĂ€chtigen Rio Grande. Der Name Big - Bend leitet sich von der "groĂen Schleife" des Rio Grande ab. Er ist Teil der Chihuahua - WĂŒste. Im Park gibt es diverse Landschaftsformen, die prĂ€gendste aber ist die WĂŒste. Hier dominieren Yuccas, Kakteen und niedrige BĂŒsche das Bild, in der Savanne, die ebenfalls zum Big-Bend gehört, wachsen ĂŒberwiegend GrĂ€ser. Der andere Teil des Parks ist das Chisos Gebirge. Naturliebhabern stehen hier Wanderwege mit einer GesamtlĂ€nge von ĂŒber 200 km zur VerfĂŒgung
Nach San Antonio
Heute haben wir eine ordentliche Strecke vor uns. Bis San Antonio sind es fast 600km. Wir wĂ€hlen daher die schnellere Route ĂŒber die I 10. Trotzdem gibt es noch einige Orte, die wir uns noch anschauen wollen. Alles nur kleine Abtstecher von der Interstate. Auf jeden Fall möchte ich nicht zu spĂ€t in meinem Hotel ankommen, den ich möchte mir noch heute meine Akkreditierung fĂŒr die IPW abholen. Dann hĂ€tten wir noch Zeit am morgigen Tag San Antonio zu erkunden.
Eigentlich wollten wir noch nach Langtry fahren, um den Original-Saloon des Friedensrichters Roy Bean zu besichtigen, aber da die Zeit schon knapp ist und wir in Pecos den Nachbau geshen haben
Ein Traumhafter Roadtrip
Was kann man ĂŒber diese wunderschöne Tour sagen? Wir haben diese Tour in 10 Tagen gemacht. Das ist natĂŒrlich viel zu wenig. Aber bei uns war ja das Kennenlernen von neuen Route, Orten und SehenswĂŒrdigkeiten ausschlaggebend. Damit Sie davon profitieren können. Sollten Sie diesen Roadtrip machen wollen, rate ich Ihnen mindesten 2-3 Wochen einzuplanen. HĂ€ngt davon ab, ob Sie einige Highlights der Tour genauer besichtigen möchten.
Hier nun ein paar Zahlen:
- insgesamt sind es etwas mehr als 3.500km
- Sie durchqueren 3 Bundesstaaten. Texas, Oklahoma und New Mexico
- Knapp 1.000km fahren Sie auf der Route 66
- Sie fahren durch fruchtbares Ackerland und weite, endlose PrĂ€rie. Die Chihuahua-WĂŒste erleben Sie mit einer faszinierenden Vielfalt
- Durchqueren die Gebiete der Komantschen, Cheyenne und der Apachen
- 2 HauptstÀdte, Oklahoma City und Santa Fe
- viele wunderbare Landschaften und mit den White Sands eine der faszinierendsten WĂŒsten der Welt.